Danzig nach Gdynia

Ja, und wieder zurück. Mehr dazu später.

Der Tag begann im Hostel recht früh. Mein Vater und ich gingen in den Gemeinschaftsbereich mit Küche. Da herrschte schon ein reges Treiben. Die jungen Leute machten oder aßen ihr Frühstück und schnackten. Ich hörte daraus Spanisch, Englisch, Deutsch und Polnisch sowie Ukrainisch. Wobei ich die letzten beiden nicht wirklich auseinanderhalten kann. Aber ich hatte schon mitbekommen, dass sehr viele Ukrainer in Polen waren, und auch in diesem Hostel waren ein paar untergekommen.

Ich bekam auch ein Telefonat von einer jungen Frau mit, die dabei fürchterlich weinte und dann schnell den Raum verließ.

Sie tat mir sehr leid. Und das war dann schon irgendwie näher, als in Deutschland Nachrichten mitzubekommen. Frieden wäre so schön, wenn da nicht einzelne macht-/geldgierige

Bestimmer ihre grauenhaften Standpunkte durchsetzen wollten.

Aber ich musste mich noch darum kümmern, wie es den Tag weitergehen sollte. Ich telefonierte alles ab, was ich mir so notiert hatte. Die Busse nahmen keine Räder mit und würden einen Umweg über Warschau machen. Das war schon mal nix.

Dann hatte ich eine Reederei gefunden, die Hanko in Finnland anlief. Eine andere Fährverbindung zu den Baltischen Staaten gab es gar nicht.

Die Fähre nach Hanko war eine Frachtfähre. Ich rief dort an, leider nahmen die keine Passagiere mit. Ich versuchte, meinen Gegenüber noch zu überreden. Das fand er etwas lustig. Aber keine Chance.

Wir mussten unseren Plan, den Versuch, um die Ostsee zu fahren, an den Nagel hängen.

Wir konnten mit der Fähre nach Karlskrona übersetzen und dann nach Stockholm mit der Bahn und dann mit dem Rad südwärts. Wir waren zwar traurig, da es nun nicht mehr die große Tour werden würde. Insgeheim dachte ich mir vorher schon, dass wir nicht ganz rumkommen würden. Aber bis Oulu oder mindestens Turku in Finnland, hatte ich gehofft, per Fähre zu kommen. Das blieb uns verwehrt, und wir mussten umdenken und die Reise neu ausrichten. 

Die Art des Reisens wollten wir beibehalten, um einfach von Ort zu Ort zu kommen. Aber die große Herausforderung und Motivation hatte sich nun verändert. Wir wollten das Beste daraus machen.

Also Karlskrona nächstes Ziel. Ich buchte Tickets für die Fähre. Die Fähre fuhr über Nacht. Start war 21:00 Ankunft 7:30.

Wir hatten also genügend Zeit unsere Sachen zu packen und entspannt nach dem 30km Gdynia zu fahren.

19:00 war Check-In. Also fuhren wir entspannt um ca. 13:30 los.

Die Radweg nach Gdynia war echt schön, da er sehr viel an der Küste/Promenade verlief. 

Wir kamen ca. gegen 15:00 in Gdynia an, kauften uns noch etwas Proviant und begaben uns zum Hafen.

Da war noch nichts los. Also setzten wir uns in die Wartehalle und picknickten dort. Ca. Gegen 17:00 kamen die Ersten zum Check-In. Um 18:00 konnten wir die Fahrräder auf einen Trailer laden. Und es waren einige Radler dabei, sodass der Trailer am Ende voll war.

Nun ging alles seinen Gang. Wir hatten eine kleine Schlafkabine, die aber ausreichend war.

Das Schiff war riesig, mit Restaurants, Bars etc.. Wir erkundeten das Schiff und aßen dort noch zu Abend. Danach gingen wir in unsere Kojen…