Puerto Viejo de Talamanca

Am Sonntag, dem 3.12. sollte es endlich an die Karibik gehen. Wir gingen gegen viertel nach neun gemeinsam mit einem Schweizer los zum Busterminal. Er hatte am Vortag außer uns als einziger an der Free Walking Tour teilgenommen, und wir hatten ihn abends nach unserer Shopping Tour im Hostel wieder getroffen und festgestellt, dass er im Zimmer neben den Kindern wohnt. Auch hatte er schon eine Fahrkarte in den selben Ort an die Karibik. So buchte er daraufhin auch das gleiche Hostel wie wir.
In San José fand den Tag ein Marathon statt, wie wir feststellten. Wir passierten ca. KM 30, und die Läufer sahen nicht mehr so fit aus. Es war zum Glück kühler als gestern und bewölkt. Wir sind leider z.Zt. nicht mehr gut im Training, da es um Laufstrecken aufgrund schlechter, zugestellter und überfüllter Gehwege und/ oder voller Straßen meist nicht gut bestellt ist und außerdem keiner alleine laufen mag/sollte. So konnten wir bislang nur zweimal in El Salvador am Strand kurz joggen.

Auf dem Weg zum Busterminal wurden wir Zeuge dieses kleinen Malheurs beim Abbiegen in den engen Straßen. Wie man sehen kann, sind die Busse hier meist viel neuer, als wir es inzwischen gewohnt sind😉
Auf dem Weg zum Busterminal wurden wir Zeuge dieses kleinen Malheurs beim Abbiegen in den engen Straßen. Wie man sehen kann, sind die Busse hier meist viel neuer, als wir es inzwischen gewohnt sind😉

Am Busterminal trafen wir noch eine Hamburgerin wieder, die mit uns im Bus nach Santa Elena gesessen hatte und nun wieder mit uns ein Stück im gleichen Bus fahren würde. Man trifft öfter Leute mehrmals. In Nicaragua sind wir einem deutschen Pärchen aus unserem Hotel in Granada später in San Juan del Sur noch einige Male über den Weg gelaufen. Einem Amerikaner sind wir sogar viermal in drei Ländern begegnet: im Shuttlebus nach Antigua, in San Pedro (auf dem Vulkan), in Playa Esteron (in unserem Pelikanhotel) und in Granada (vor einem Geldautomaten). Vielleicht benutzt er den gleichen Reiseführer wie wir😉.

Kurz nach der Abfahrt fing es an zu regnen und hörte erst kurz vor unserem Ziel auf. Das letzte Stück ab dem schäbigen Hafenstädtchen Puerto Limón fuhr der Bus am Meer entlang. Auf der anderen Seite war Tropenwald. Wir fühlten uns schon sofort wie an der Karibik. In Puerto Viejo wurden wir direkt vor dem Strand bei einem kleinen Lokal rausgelassen und enterten sofort begeistert den Strand. Romy musste natürlich gleich bis zu den Knien ins Wasser gehen. Obwohl der Sand nicht bilderbuchweiß ist, hatte die Szenerie (sowie das ganze Örtchen) sofort Karibikflair im Gegensatz zu den Stränden am Pazifik. Das wird insofern nicht nur an den Kokospalmen liegen, sondern auch an den Einheimischen, die schwarz sind (und oft Dreadlocks haben), sowie der Reggaemusik, die anstelle der Latino-Rhythmen allgegenwärtig ist. Es wird auch sehr viel Englisch gesprochen, und Bob Marley's Konterfei ist ebenso wie die Jamaicafarben häufig zu sehen. Die Läden sind teils weihrauchgeschwängert, und auch kiffende Einheimische sind öfter zu beobachten/ riechen. Der Guide in San José hatte uns erzählt, dass die Karibikküste von den übrigen Costaricanern (eigentlich sagt man Ticos) noch heute nicht richtig als zugehörig akzeptiert wird. Die Einwohner hätten ein anderes Aussehen, eine andere Sprache, eine andere Religion (evangelisch), anderes Essen und andere Musik, also gehören sie nicht dazu. Bis vor wenigen Jahrzehnten durften sie nicht in den Westteil Costa Ricas fahren, sondern nur bis Cartago etwas östlich von der Hauptstadt. Apartheid made in Costa Rica!

Ankunft direkt am Strand! Ein Traum!
Ankunft direkt am Strand! Ein Traum!

Unser Hotel, geführt von einem deutschen Biologen, war super! Sehr sauber, ein schöner Garten gesäumt von Hütten. Wir hatten eine über zwei Etagen mit Terrasse und Dachterrasse, die Kinder hatten das obere Stockwerk. Wir schliefen das erste Mal unter Moskitonetzen und wurden morgens von exotischen Vogelstimmen geweckt, denn das Hotel liegt am Ortsrand, dahinter liegt Tropenwald. Dschungelfeeling! Da Costa Rica sicherer als die anderen Länder ist und hier die Straßen nicht stark befahren waren, konnten wir nach vier Wochen endlich wieder joggen - an der Küstenstraße entlang der Strände Richtung Panama. Anschließend sprangen wir einfach ins Meer. Montag regnete es immer mal wieder, weshalb wir nur ein bisschen den Ort erkundeten, uns was zu essen kauften und auf unserer Terrasse aßen, um unsere Urlaubskasse in diesem teuren Land mal nicht überzustrapazieren.

Terrasse,...
Terrasse,...
Dachterrasse,...
Dachterrasse,...
geräumige Zimmer...
geräumige Zimmer...
...und ein schöner Garten...
...und ein schöner Garten...
...mit Kolibris, die diesen Busch besonders liebten! Na, entdeckt?
...mit Kolibris, die diesen Busch besonders liebten! Na, entdeckt?
Essen in einem karibischen Restaurant - natürlich dürfen Bob Marley und die Jamaicafarben nicht fehlen!
Essen in einem karibischen Restaurant - natürlich dürfen Bob Marley und die Jamaicafarben nicht fehlen!
So sehen hier die Supermärkte aus! Der Ort hieß früher Old Harbour, also Puerto Viejo auf Englisch. In einem anderen Supermarkt ging eine Katze ein und aus und sprang sogar einmal mit einer soeben erlegten Riesenmaus im Maul an uns vorbei herein, die wir gerade noch laut piepsen gehört hatten.
So sehen hier die Supermärkte aus! Der Ort hieß früher Old Harbour, also Puerto Viejo auf Englisch. In einem anderen Supermarkt ging eine Katze ein und aus und sprang sogar einmal mit einer soeben erlegten Riesenmaus im Maul an uns vorbei herein, die wir gerade noch laut piepsen gehört hatten.
Hier stehen natürlich tonnenweise riesige Kokosmilchdosen im Regal!
Hier stehen natürlich tonnenweise riesige Kokosmilchdosen im Regal!
Nachmittags am Strand.
Nachmittags am Strand.
Ein Fischer bei seiner Arbeit...😉
Ein Fischer bei seiner Arbeit...😉

Dienstag war nach einer verregneten Nacht (der laute Regen hatte empfindlich unsere Nachtruhe gestört) besseres Wetter, und so gingen wir an den Strand.

Dort holte ein Einheimischer Kokosnüsse von den Palmen runter mittels eines langen Stabes mit einem vorne befestigten Haken und zerlegte sie an Ort und Stelle mit einer Machete. Eine schenkte er uns, und wir verdrückten sie sofort, nachdem wir im Meer den Sand vom Fruchtfleisch gespült hatten. Deshalb schmeckte sie etwas salzig. Macheten an Gürteln oder bei Feldarbeit in Gebrauch sieht man in diesen Ländern häufig. Waren wir erst noch befremdet ob der offen getragenen Mordinstrumente (sogar an vollen Busterminals, in Bussen oder aufs Fahrrad geklemmt), haben wir uns inzwischen an den Umstand etwas gewöhnt. Sogar bei einem Hausbau in El Salvador konnten wir beobachten, wie anstelle einer Säge eine Machete verwendet wurde, um Holz aufs richtige Maß zu stutzen. Maßarbeit sieht anders aus!

So eine frische Kokosnuss hatten wir noch nie genossen - frisch vom Baum! Im Hintergrund zerlegt der nette Einheimische noch weitere Kokosnüsse.
So eine frische Kokosnuss hatten wir noch nie genossen - frisch vom Baum! Im Hintergrund zerlegt der nette Einheimische noch weitere Kokosnüsse.
Das hübsche costaricanische Geld.
Das hübsche costaricanische Geld.

Abends gingen wir in einem "Soda" essen. So heißen einfache Lokale ohne Alkoholschanklizenzen, oft draußen unter Wellblechdächern, welche um einiges günstiger sind als Restaurants und typisches regionales Essen servieren. Es war allerdings trotzdem fast doppelt so teuer wie in vergleichbaren Lokalen in den anderen Ländern.

Anschließend im Ort: Auf Roland trifft man sogar in einem Kaff in der Karibik!
Anschließend im Ort: Auf Roland trifft man sogar in einem Kaff in der Karibik!
So sehen hier Schaufenster von Souvenirshops aus😉
So sehen hier Schaufenster von Souvenirshops aus😉

Am nächsten Tag reisten wir weiter nach  Panama und mussten zeitig los. Trotzdem gab es natürlich noch eine Nikolausüberraschung! Es war wirklich eine Überraschung, denn keines der Kinder hatte im entferntesten an Nikolaus gedacht!!! 

Nikolausflipflops
Nikolausflipflops